Nach einer guten Nacht in der tollen ‚Nakuru Sopa Lodge‘ war es wieder Zeit aufzubrechen. Bei der kurzen Fahrt durch den ‚Lake Nakuru NP‘ bekamen wir noch einige Tiere zu sehen.
Zwar betrug die Fahrtstrecke nur 200 Km bis zum Eingang des ‚Masai Mara NP‘, doch die Straßen wiesen zeitweise mehr Löcher als ein Emmentaler auf. Hinderlich waren auch noch langsamere Verkehrsteilnehmer, egal ob auf zwei oder auf vier Beinen. Zeitweise ging es allerdings auch richtig flott voran.
Auch die Landschaft änderte sich mit der Zeit. Anfangs fuhren wir bis auf 2.800 Meter hoch und dann wieder langsam bis auf 1.700 m hinunter. In den höheren Regionen ist es kühler und feuchter, sodass dort Landwirtschaft mit Mais-, Getreide-, Kartoffel- und Gemüseanbau betrieben werden kann. Aber alles in Handarbeit mit einfachstem Werkzeug auf kargem Boden in meist unwegsamen Gelände.
Weiter unten war es schon deutlich wärmer und die Vegetation wurde spärlicher. Die Steppe breitete sich immer mehr aus und Rinder, Schafe und Ziegen müssen, meist von (Klein)Kindern oder alten Menschen weit herumgeführt werden, um genügend Futter zu bekommen. Selten aber doch sind die kargen Weideflächen auch noch vermüllt.
Was sich allerdings während der ganzen langen Fahrt nicht geändert hat, waren die Lebensumstände der heimischen Bevölkerung. Es ist nicht immer leicht, das alles mit anzusehen.
Egal ob das jetzt am Land,
oder in der Stadt ist.
Nach fünf Stunden hatten wir die 200 Km geschafft und fuhren in den ‚Masai Mara NP‘ ein. Ihn mussten wir 20 Km lang durchquerem, um ihn dann wieder zu verlassen, um zu unserem Quartier zu gelangen.
Die Landschaft änderte sich auf ein sattes grün und schon bald bekamen wir die ersten Tiere zu Gesicht.
Wir mussten den Park leider schnell durchqueren, da in unserer neuen Unterkunft, dem ‚Zebra Plains Mara Camp‘, sonst die Mittagsrestaurantöffnungszeit zu Ende geht. Kaum zwei Kilometer vor dem Camp streikte wieder einmal unser Jeep. Erster und zweiter Gang ließen sich zwar einlegen, aber das Auto bewegte sich nicht weiter. Unser Guide Ramos stieg aus, öffnete die Motorhaube und schon blieb ein PKW neben ihm stehen. Praktischerweise war es ein Mechaniker. Der holte aus den tiefen seines Autos, nachdem er einige Ersatzzeile und noch mehr Krautköpfe zur Seit räumte, einen Werkzeugkoffer hervor. Dann verschwand er damit unter der Motorhaube und fünf Minuten später konnten wir weiterfahren. Er konnte den Fehler nicht beheben, aber so reparieren, dass wir bis in das Camp fahren konnten.
Dort wurden wir schon erwartet und gleich im Restaurant platziert und dort mit gutem Essenverwöhnt. Auch dieses Camp ist sehr schön und gut ausgestattet.
Nach dem Essen bekamen wir unser Fixzelt zugewiesen. Auch im Zelt passt einfach alles, außer dass es kein Wifi gibt und es 500 Meter vom Haupthaus entfernt liegt.
Unser Guide Ramos teilte uns dann mit, dass unser Auto nachmittags in die Werkstatt muss. Wir fürchteten schon, um unsere Nachmittagsprisch umzufallen. Er hatte aber schon Ersatzauto und -fahrer organisiert, sodass wir pünktlich um 15:30 starten konnten. Nun mit anderem Jeep und David als Fahrer.
Zunächst ließen sich nur ein paar Tiere sehen.
Dann aber konnten wir ein tierisches Drama hautnah miterleben. Zunächst sahen wir ein Warzenschweinfamilie bestehend aus Mann, Frau und Kind. Dann tauchte dahinter ein Gepardenbrüderpaar auf. Ein Gepard griff die Familie an, wurde aber seinerseits vom Schweinevater attackiert und flüchtete, wurde aber vom Schwein weiterverfolgt.
Der zweite Bruder nutzte die Abwesenheit des Vaters aus und schnappte sich das kleine Schwein und begann es aufzufressen.
Nun kam der erste Bruder zurück und wollte auch seinen Anteil. Der zweite Bruder sah das allerdings anders und nun kämpften sie um die Beute. Das ging so lange bis einer aufgab und der andere mit der Beute stolz davon ging.
Da tauchte plötzlich eine Hyäne auf, die das Blut schon kilometerweit gerochen hatte. Der Gepard versuchte mit Drohgebärden die Hyäne einzuschüchtern. Erfolglos. Der Gepard gab Fersengeld, ließ die Beute zurück und flüchtete. Die Hyäne schnappte sich die Beute und begann sie gleich vor Ort zu verspeisen.
Noch nie haben wir eine derartige Jagd so nah am Geschehen erlebt. Wir bedankten uns auch bei unserem Guide David, dass er es durch die richtigen Standortwechsel schaffte, damit wir immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Nun wurde es schön
langsam Abend und wir kehrten ins Camp zurück um mit einem guten Essen diesen
aufregenden Tag zu beenden.
Unsere Tour vom Lake Nakuru zum Masai Mara National Park